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Belastung an der Grenze

Zwei Nullmonate und eine lange Laufzeit des Tarifabschlusses bringen Zustimmung auf Arbeitgeberseite

Herford den

Die Fakten in Kürze: Zwei Nullmonate, Lohnerhöhung um 3% ab 1. März und Laufzeit bis 30. April 2014 – so der Abschluss der Verhandlungen in dritter Runde für das Tarifgebiet Westfalen-Lippe der Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie. Für die Arbeitgeberseite eine Gesamtbelastung an der Grenze, die Anpassungen auf der Kostenseite erforderlich machen wird. Dennoch ein Verhandlungsergebnis, mit dem beide Tarifparteien leben können.

Dr. Lucas Heumann als Verhandlungsführer für die Arbeitgeber stellt nach Ende der Gespräche mit dem Tarifpartner fest: „Der Abschluss liegt an der Grenze des für uns Verkraftbaren. Ursache ist die angespannte wirtschaftliche Lage, die sich besonders seit dem Auftragsrückgang ab 4. Quartal 2012 bemerkbar macht. Dennoch können wir mit diesem Ergebnis leben, da die lange Laufzeit und zwei Nullmonate bezogen auf die Laufzeit des Tarifvertrages eine Kostensteigerung von 2,6% bedeuten.“

Kostenanpassungen sind dennoch die Folge, da eine Weitergabe der Ausgabensteigerungen an den Markt undenkbar ist. Preiserhöhungen kommen nur begrenzt in Frage, da sowohl die Konsumneigung als auch mögliche Einkommenserwartungen der Verbraucher in sehr engen Grenzen und zudem rückläufig bewegen.

Der Tarifabschluss am heutigen Mittwoch sieht für Januar und Februar zwei Nullmonate vor, ab dem 1. März 2013 steigen die Entgelte um nominell 3,0%. Die Laufzeit des Tarifabschlusses beträgt 16 Monate, er gilt also bis zum 30. April 2014. Für Auszubildende einigten sich die Parteien auf eine Vergütungssteigerung von 3% ab Beginn des neuen Ausbildungsjahres, also ab 1. August 2013. Zuvor erfolgt eine Einmalzahlung in Höhe von 100 Euro im Juni 2013.