Nach verschiedenen Formalien standen die Berichte aus den jeweiligen Arbeitskreisen im Fokus. Zentrales Thema hier: die Publikation und Wirksamkeit neuer IDM-Versionen. So wird Version 3.0.0 des IDM Küche/Bad am 1. Dezember veröffentlicht und zum 1. Februar 2023 gültig. Wissend um weiterhin genutzte Alt-Formate im Markt betonte der Fachbeirat Küche/Bad, die Formatentwicklung weiter voranzutreiben – natürlich verbunden mit Risiken für nicht aktualisierungsaffine Nutzer.
Variantenarme Polstermöbel: DCC reagiert auf Bedarf in Onlineshops
Vergleichbar ist die Situation bei Living, wo neben den aktuellen Formaten 3.0.0 und 3.1.0 in Bälde das IDM 4.0.0 wirksam und implementiert werden wird. Auf der Beiratssitzung Living wurde zudem der „Shape-Checker“ der BPI Solutions vorgestellt, der auf großes Interesse bei den Sitzungsteilnehmern stieß.
Besonders relevant für die Fachbeiräte im Bereich Living war das Vorhaben, für variantenreduzierte Artikel – wie bspw. im Onlinevertrieb – ein IDM-Derivat zu entwickeln. Der bisher mitunter durch inkompatible Informationen in Excel-Listen entstehende Nachbearbeitungsdruck bei Vorzugskonfigurationen mit deutlich ‚abgespeckter‘ Variantenvielfalt ließe sich durch einfache, an das IDM angelehnte Datenstränge leicht und nachhaltig zu vermeiden. Der AK Living wurde mit einer vorbereitenden Prozessanalyse beauftragt.
In beiden Fachbeiratssitzung war DCC-Berater Prof. Dr. Nektarios Bakakis zu Gast, der sichtlich entspannt über den nun erfolgten Abschluss der Vorbereitungsarbeiten für den DCC-Digitalindex berichtete. Über eine Plattform-Lösung wird ein einfaches, durchweg anonymisiertes Handling realisiert und durch die in Kürze erfolgende Anbindung an die Wissensplattform der Branche „moebel-digit@l“ erschlössen sich weitere Interessenten- und Nutzerkreise. Inzwischen wurden die ersten Testläufe des Index erfolgreich absolviert. Der auf der Beiratssitzung Living präsente Möbelhandel signalisierte ebenfalls großes Interesse an einer Mitwirkung – hilfreich sei später sicher auch die Bewerbung und Integration der Logistiker.
Standardisiertes Beanstandungsmanagement: ein neuer DCC-Topic
Sowohl bei Living als auch bei Küche/Bad stand die Datenkommunikation im Kontext zur Möbelmontage im Mittelpunkt des Austauschs – sicherlich mit den jeweilig nach Sparten unterschiedlichen Datenwegen und Ansprüchen an diese Dienstleistungen. Da in jüngster Zeit die Anbieter sogenannter „Montage-Apps“ immer zahlreicher wurden – so stellten sich nach Snag Tal im Frühjahr nunmehr die Unternehmen Hey.Kitchen GmbH (Lindlar) und POS Service Group (Hausen-Solscheid) im Beirat Küche/Bad mit ihren Ideen vor – wächst die Notwendigkeit, die Flut proprietärer Lösungsansätze einzudämmen und die Datenkommunikation, wo möglich und sinnvoll, zu standardisieren.
Hierbei befinde sich das DCC in der Pflicht, so die einhellige Meinung der Teilnehmer. Nicht hilfreich sei dabei, die Datenkommunikation der Montageaufträge selbst zu vereinheitlichen – zumal das unternehmerische Interesse der App-Anbieter dem diametral gegenüberstünde. Beim Beanstandungsmanagement mit primär klassischen EDI-Nachrichten jedoch würde die Datenstandardisierung schnell und wirksam branchenumfassende Vorteile bringen. An den Arbeitskreis EDI erging der Auftrag, zuerst eine Art „Prozess-Landkarte“ für Beanstandungen zu erarbeiten und im nächsten Schritt einen elektronischen Austauschstandard zu entwickeln.
Nach dreijähriger Coronapause: der Iwofurn-Summit ruft nach Köln
Im letztgenannten Beirat Küche/Bad war die Schnittstellenbeschreibung für Planungsprüfungen zudem zentrales Thema. Ausgehend von einem Tool von RMTsoft stellten die Vertreter von Carat hier die Eigenentwicklung „Auftragsprüfung für Küchenmöbel“ zur Diskussion, die in vielen Planungssystemen läuft. Der Beirat kam zum Ergebnis, die Formatdeskription in die DCC-Dokumentationen aufzunehmen und noch in diesem Jahr zu veröffentlichen.
In seinem Dank an die Teilnehmer beider DCC-Sitzungen informierte Dr. Plümer abschließend über den Beitritt des Start-ups Garantiemax GmbH (Herford) sowie zum Branchen-IT-Highlight am 29. und 30. November – dem „Iwofurn-Summit“ im Bauwerk zu Köln unter dem Titel „Big Three der Digitalisierung – Prozessexzellenz, Big Data & KI als Erfolgsgaranten“.