Nicht ohne Stolz über die erfreuliche Entwicklung des Daten Competence Centers e.V. als Querschnittsorganisation der Möbelbranche eröffnete Dr. Plümer seinen Geschäftsbericht. Trotz wettbewerbsbedingtem Ausscheidens weniger DCC-Mitglieder sind aktuell 94 Unternehmen in insgesamt 13 Gremien des Verbands aktiv.
Jüngster Interessent an einer Mitgliedschaft im DCC ist das Unternehmen Oschmann Comfortbetten GmbH, Coburg. Bereits 1884 gegründet erfuhr es gerade in der jüngeren Vergangenheit als Spezialist für Boxspringbetten eine außergewöhnlich prosperierende Entwicklung. Doch auch die noch jungen DCC-Gremien FB Handel und ZIMLog haben sich sehr gut entwickelt und decken inzwischen bedeutende Marktsegmente ab.
Das IDM-Datenformat Polster soll zügig wachsen
Entwicklungspotential sieht Dr. Plümer bei der Akzeptanz und dem Einsatz des IDM-Datenformats „Polster“ im europäischen Maßstab. Mit kürzlich erfolgten Kontakten nach Belgien und Italien sind jetzt die ersten Schritte getan. Alle an diesen Gesprächen Beteiligten vereinbarten eine zeitnahe Fortführung des Austauschs.
Auch im Inland gibt es Reserven. Von Herstellerseite wurde deshalb angeregt, eine Matrix zu erstellen, die als Aktivitätenprotokoll die aktiven Datenlieferanten auf der einen Seite und die Datennutzer auf Handelsseite listet. Dies solle auf freiwilliger Basis erfolgen. Dr. Plümer versicherte, die Anregung im demnächst tagenden Fachbeirat Handel vorzutragen und zu diskutieren.
Berichte aus den Arbeitskreisen IDM, EDI und eCl@ss
Nach dem IDM Polster und dem Sachstandsbericht zur Kommunikation des DCC standen die Themen EDI und Klassifizierung auf der Tagesordnung. Mit Beiträgen aus dem Hause Iwofurn und Heliox wurden die Beiratsmitglieder aus dem Branchensegment Polster auf den gleichen Wissenstand wie wenige Wochen zuvor die Kollegen aus dem Segment Küche/Bad gebracht.
Im Ergebnis des Gedankenaustauschs zum Verantwortungsumfang des Arbeitskreises (AK) Polster wurde dessen Befugnisse erweitert, insbesondere was die Inkraftsetzung von Formatversionen betrifft. Zudem besprachen die Tagungsteilnehmer die Themen der kommenden AK-Sitzung – darunter die Umsetzung von Multiherstellerkatalogen (Einkaufsverbände!) und die Implementierung von Textilkennzeichen.
XXXLutz in ‚pole position‘ bei der IDM-Nutzung
Besondere Aufmerksamkeit zog schließlich TOP4 zur Umsetzung des IDM Polster bei XXXLutz auf sich. Der in rund 300 Filialen eingesetzte Konfigurator, mobil zu nutzen über Tablets, bildet inzwischen rund 950 Modellkataloge für Polstermöbel ab, so Wolfgang Süß (Datencenter und CAD Operation XXXL-Group, Wels/Österreich).
Etwa zwei Drittel der Daten werden dafür von den Herstellern geliefert, die auch im DCC aktiv sind bzw. IDM Polster nutzen. Das Unternehmen spricht von einer weitgehenden Sortimentsabdeckung via IDM bei Polster, wobei die „fehlende“ Abdeckung lediglich anstehenden Modellwechseln geschuldet ist.
Hinter diesem beeindruckenden Backend steht eine über 20-köpfige, schlagkräftige Mannschaft bei XXXLutz. Diese hat auch dafür gesorgt, dass nun der Zugriff auf den Konfigurator – in Echtzeit synchronisiert –auch mittels stationären Computern im Verkauf möglich ist.
Koinor-IT‘ler Dietmar Popp verabschiedet
Sven Lausen, Mitarbeiter der gleichen Abteilung wie Süss, demonstrierte schließlich an zwei Beispielen den Einsatz des „Lutz-Konfigurators“. Einen Wunsch an die Herstellerseite kommunizierten die beiden Handelsvertreter letztendlich auch: Da jeweils immer komplette Kataloge importiert würden, sollte die Industrie zwingend alle relevanten Änderungen zur Vorauflage markieren bzw. kommunizieren!
Die Sitzung schloss mit einem Beitrag über Ticketsysteme – im Unterschied zum FB Küche/Bad hier kontrovers diskutiert. Mit etwas gemischten Gefühlen verabschiedete Dr. Olaf Plümer schließlich das „Beirats-Urgestein“ Dietmar Popp – IT-Chef von Koinor – aus dem Gremium: Einerseits wird Popp, seit ca. 38 Jahren in der Datenkommunikation verwurzelt, zum Jahresende 2017 in den wohlverdienten Ruhestand wechseln. Andererseits dürfte sein Wissen und Rat künftig dem Beirat fehlen. Von Herzen wünschten alle Teilnehmer dem Beinahe-Senior auf seinem weiteren Lebensweg alles Gute!