Nach Begrüßung durch Dr. Olaf Plümer stellte Norbert Michael, Geschäftsführer des gastgebenden Hauses Carat, den rund 30 angereisten Teilnehmern vor. Die hier entwickelte Software ist seit drei Jahrzehnten im Markt etabliert, in 14 Sprachen verfügbar und wird von rund 6.000 Kunden in 70 Ländern eingesetzt. Allein im vergangenen Jahr wurden rund 6.000 Kataloge auf Basis von IDM-Daten produziert. Über ein weltweites Vertriebsnetz steht neben Europa Asien im Fokus – insbesondere China, wo in Shanghai eine Niederlassung betrieben wird.
Die rhetorisch angelegte Fragestellung „Können Sie sich vorstellen, sowohl die produktionsrelevanten als auch Ihre Business-Dokumente mit nur einer Output-Management-Software kundenindividuell zu erzeugen?“ stand eingangs des Impulsvortrags des Unternehmens Profiforms GmbH aus Leonberg. Anhand des Leistungsprofils seines Unternehmens bejahte Referent Thomas Piehler diese natürlich und nahm den DCC-Fachbeirat mit auf eine kleine ‚Dokumentenreise‘: von der Entstehung, der performanten Aufbereitung als multifunktionsfähiges PDF bis hin zur Bereitstellung für die einzelnen Ausgabe-Kanäle.
IDM Küche/Bad modernisieren mit Regeln aus Polster-Format
Bemerkenswert danach der Vortrag von Gerd Richter und Philipp Burg, in dem beide mit Gedanken zur Entwicklung eines neueren und zeitgemäßen Regelwerks für Küche und Bad für Spannung sorgten. Wie die Go2B-Mitarbeiter berichten konnten, lassen sich viele Festlegungen und Regeln des im Unterschied zum Bereich Küche/Bad deutlich jüngeren Regelwerks der Polsterer vorzüglich übertragen.
Nachdrücklich wurde auf die Modernisierungsnotwendigkeit verwiesen – schließlich leistete die Küchenmöbelsparte vor mehr als 20 Jahren die Pionierarbeit im DCC, sodass einige der einst fixierten Regeln der Aktualisierung bedürften. Im Fachbeirat wurde nachfolgend intensiv das Kosten-Nutzen-Verhältnis dieses möglichen „Refreshments“ diskutiert.
Küchenmöbelindustrie wünscht zentrale und neutrale Schnittstelle
Beim zentralen Tagesordnungspunkt „Auftragsprüfung während der Planungsphase“ übernahm Uwe Bojarra (Nolte Küchen, Löhne) den Aufschlag. Im Namen der „Großen“ unter den Küchenmöbelherstellern vertrat er engagiert deren Wunsch nach einer zentralen Schnittstelle zur Auftragskontrolle via Web-Services und unter Regie des unternehmensunabhängigen DCC.
Ausgehend von der jetzigen Situation mehrerer dezentraler Schnittstellen entwarf er das Worst-Case-Szenario, bei dem jeder Hersteller und jeder Softwareanbieter jeweils eine eigene Schnittstelle unterhielte. Nicht nur aus seiner Sicht lägen die Vorteile einer neutralen, gemeinsam betriebenen Schnittstelle auf der Hand: darunter die Senkung von Rückfragequoten und Planungsfehlern, die Weitergabe von Empfehlungen der Hersteller an den Küchenplaner zur Qualitätsverbesserung der Planung direkt im Verkaufsprozess, die dann nur einmalige und zudem zentrale Bereitstellung der Plausibilitätsprüfungen und -algorithmen je Hersteller oder die einfache Übermittlung auftragsbezogener Lieferzeiten.
KPS protect bietet Prüfung über SHD-Server
Der zweite Schwerpunkt-Vortrag wurde von Eric Hölper (SHD AG, Andernach) gehalten und stand unter dem Titel „Steigerung der Planungskompetenz und Vermeidung von kostenintensiven Planungs- und Bestellfehlern für Industrie und Handel durch intelligente und integrierte Planungsprüfung am Beispiel der Lösung KPS protect“.
Nach seinen Worten seien rund 40 % aller Küchenbestellungen fehlerhaft und können Reklamationen auslösen – die dann durchschnittlich 350 Euro je Einzelfall an Kosten verursachen. So würden nicht selten Dunstabzugshauben direkt neben zu öffnende Oberschranktüren platziert, ein „Klassiker“ sei die Kollision zwischen Schubkastenauszug und Unterschranktür in der Küchenecke.
Hölper empfahl folglich die Implementierung von Prüfvorgängen in die Planungssoftware wie bei KPS protect. Hier ist die intelligente Kontrolle wichtiger Programmbestandteil, die statische und dynamische Kontrollprüfungen, Abstands-, Einzel- und Kombinationsprüfungen oder IDM-Planungshinweise einschließt. Mit Blick auf Kosten und Effizienz sei die Akzeptanz dieses SHD-spezifischen Angebots an die Küchenbranche bei allen Prozessbeteiligten außerordentlich hoch, so der Referent.
Gute Erfahrungen mit Atak zur Auftragskontrolle beim Marktführer
Ehe die diskussionsintensive Veranstaltung endete, berichtete Frank Nanninga von RMTsoft aus Stuhr bei Bremen über seinen Wissensstand bei der automatischen Auftragsprüfung mit „Atak“. Diese derzeit von einem bedeutenden Küchenmöbelhersteller exklusiv eingesetzte Software-Lösung gewährleistet eine sekundenschnelle Plausibilitätskontrolle bei der Küchenplanung – übersichtlich gegliedert nach Fehler, Warnung, Hinweis sowie Prüfpunkt – und zeigt neuralgische Punkte sofort auf.
Auf Basis von IDM Daten ist Atak offen für alle Küchenmöbelhersteller. Wie bei dem anderen auf dieser DCC-Beiratssitzung vorgestellten Prüfungsprogramm stehen auch hier die Qualitätsverbesserung der Angebote und Bestellungen sowie die Vermeidung von Reklamationen und Kundendienst-Fällen im Mittelpunkt – mit dem Ziel, mehr Zeit für das Wesentliche, nämlich dem Verkauf von Küchen, zu gewinnen.