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„Impfen, Testen, Nachverfolgen und die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen“

MdB Dr. Carsten Linnemann bei VHK und Serienmöbelverband zur Überwindung der Corona-Krise

Herford den

Am 8. März fand die gemeinsame Sitzung der Vorstände des VHK Westfalen-Lippe e.V. und des Fachverbands Serienmöbel des Handwerks e.V. (Herford) statt. Auf Einladung der Verbände schilderte der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Bundestagsfraktion Dr. Carsten Linnemann seine Sicht auf die aktuelle Lage der Corona-Krise sowie des Mittelstands in Deutschland und stellte sich den Fragen der Möbelbranche.

Verbandsvorsitzender Andreas Wagner verwies gemeinsam mit Geschäftsführer Jan Kurth auf die aktuell schwierige Lage der Unternehmen, die seit Jahresbeginn aufgrund des geschlossenen Möbelhandels einen Rückgang der Auftragseingänge von rund 60 Prozent verkraften und mehrheitlich Kurzarbeit anmelden mussten.

Corona: Exekutive setzt ausschließlich auf Inzidenzwerte

Diese Vorlage nutzte Dr. Linnemann, um die aktuellen Öffnungsbeschlüsse bei der schrittweisen Rücknahme des Shutdowns zu analysieren. Diese bewertet er kritisch mit ihrer reinen Fixierung auf Inzidenzwerte kritisch, zumal die jetzt in großer Zahl anlaufenden Schnell- und Selbsttest die Inzidenzen tendenziell erhöhen werden. Aus einer Sicht komme es jetzt auf einen Dreiklang aus Impfen, Testen und Nachverfolgen an. Wirksame Hilfe bei der Nachverfolgung könne auch die Luca-App leisten, die beispielsweise auch im Möbelhandel weitere Öffnungsschritte möglich mache.

Klare Rahmenbedingungen und politischer Realismus von Nöten

Für die Möbelbranche zeigte sich der Politiker auch vor dem Hintergrund der aktuell hohen Sparquote in Deutschland zuversichtlich – trotz aller Unwägbarkeiten aus Politik und Verwaltung. Die mittelständische und regional verwurzelte Struktur wird helfen, die konjunkturellen Blessuren anfangs des Jahres zu überwinden. 

Die Vorstände der Verbände gaben dem Abgeordneten mit auf den Weg, für schnelles Internet zu streiten und die sich für eine europäische Harmonisierung der Branche einzusetzen. Gerade den exportorientierten Unternehmen seien unterschiedliche Regelungen in den einzelnen Mitgliedsstaaten – etwa beim Thema elektrifizierte Möbel oder Nachhaltigkeit nicht zuzumuten.

Bang-Lehrfabrik mit Maschinenausstattung über 3 Mio. Euro

Ein weiteres Thema der Sitzung war der aktuelle Planungs- und Entwicklungsstand der Lehrfabrik der Möbelindustrie, den der Leiter des Projektmanagements, Markus Kamann, vorstellte und dabei auf die vorgesehene Ausstattung der über 2.000 m² großen Maschinenhalle, die bereits zugesagten öffentlichen Mittel, den Standort und die Lehrinhalte hinwies.

Abgerundet wurde die Veranstaltung von den tarifpolitischen Rahmenbedingungen für die Holz- und Möbelindustrie in Westfalen-Lippe, die Geschäftsführer Klemens Brand mit Verweis auf die Themen Demografie und Entgelte präsentierte.