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Kein ‚enkeltaugliches‘ Nordrhein-Westfalen ohne Partnerschaft mit der Wirtschaft

NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur lobt die Möbelbranche in OWL als Innovationsmotor und setzt auf enge Zusammenarbeit

Herford den

Transformation und Kreislaufwirtschaft – multiple Herausforderungen für die Möbelbranche: Diesem herausfordernden Thema stellte sich die 25. Möbelrunde Ostwestfalen am gestrigen Montag und begrüßte hierzu Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen. Neben ihr folgten der Einladung ins Kirchlengener Hettich-Forum zahlreiche Entscheider aus der Branche und Medienvertreter.

Direkt in seiner Begrüßung ging Hausherr und Hettich-Beiratsvorsitzender Dr. Andreas Hettich auf die derzeit herausfordernde Lage der Branche ein und dankte der Ministerin für ihren Besuch im Herzen der deutschen Möbelindustrie. Mona Neubaur gratulierte der Branche zunächst zum anstehenden Baubeginn ihres herausragenden Leuchtturmprojekts der gemeinsamen Lehrwerkstatt in Löhne, die vom Wirtschaftsministerium NRW umfangreich gefördert wird.

Ihren Impulsvortrag fokussierte die Ministerin ganz auf die nötige Partnerschaft zwischen Politik und Wirtschaft. Denn überzeugt davon, dass die aktuellen Krisen mit ihrer außergewöhnlichen Verdichtung kein Ausnahmefall bleiben werden, stellte sie die keinesfalls rhetorische Frage, ob es reiche, was wir als Gesellschaft tun, um enkeltauglich zu werden.

Mit dem Versprechen „Nordrhein-Westfalen bleibt ein attraktiver Wirtschaftsstandort“ umriss Mona Neubaur auch die Kernanliegen in der Industriepolitik der jetzigen Landesregierung: planbare Energiekosten, aktives Entbürokratisieren, verbesserte Infrastruktur, Transformation zur Kreislaufwirtschaft und zu erneuerbaren Energien, deren Ausbau durch verschiedene Maßnahmen bereits vorangetrieben wird.

Ostwestfalen-Lippe sieht sie dabei als Pionier, denn diese Region stünde für Innovation und Zupacken. Dies gelte im Besonderen für die Möbelindustrie, die in Kollaborationen und Netzwerken gut organisiert ihre anstehenden Herausforderungen seit jeher als Chancen wahrnimmt. Als mittelständische Branche, die nicht permanent im Fokus stünde, benötige sie indes eines engen Schulterschlusses zur Politik – auch wenn diese nicht jedes Problem lösen könne. Neubaurs Angebot deshalb: Im Sinne einer Veränderungspartnerschaft ein stets „offenes Ohr“ persönlich und ihres Hauses für die Belange der Wertschöpfungskette ‚Möbel‘ und deren Impulse.

Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände der deutschen Möbelindustrie (VHK/VDM) griff dieses Angebot auf und forderte schnellere und verlässlichere Entscheidungen seitens der Politik sowie mittelstandsfreundliche Regelungen für die Branche ein. In der anschließenden Diskussionsrunde mit Ministerin Neubaur sowie Melanie Thomann-Bopp (Nolte Küchen), Dr. Jan Bergmann (Sonae Arauco Deutschland), Dirk Hardeck (Hardeck Möbel) und Uwe Kreidel (Hettich Marketing und Vertrieb) wurden sowohl Maßnahmen gegen die aktuelle Marktschwäche als auch Anforderungen an die Kreislaufwirtschaft diskutiert. 

Nachdrücklich wurde seitens der Unternehmensrepräsentanten ein Praxischeck für politische Maßgaben durch Vertreter von Wirtschaft und Verbrauchern gefordert. Denn das derzeitige Stimmungstief, auch in der Möbelbranche, sei nicht allein psychologisch erklärbar. Trotzdem fange die Umkehr des Abwärtstrends in Deutschland in den Köpfen an. Das Fazit des VHK-Vorsitzenden Andreas Wagner (Rotpunkt Küchen) zum Tagungsende zuversichtlich: Wir kommen da wieder raus!