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Möbelhersteller sehen Wachstumspotenzial auf dem nordamerikanischen Markt

Bad Honnef/Herford den

Die deutsche Möbelindustrie sieht gute Chancen, ihre Aktivitäten in Nordamerika weiter auszubauen. „Der Markt bietet für unsere Hersteller nicht nur im stationären Vertrieb, sondern gerade auch im Onlinekanal interessante Wachstumsmöglichkeiten“, stellte Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände der deutschen Möbelindustrie (VDM/VHK), bei einer virtuell veranstalteten Sitzung des VDM-Arbeitskreises Export am 27. Oktober fest.

Präsentiert wurde eine umfangreiche Studie zum Möbelmarkt Nordamerika mit dem Schwerpunkt Onlinevertrieb, die der VDM in Auftrag gegeben hat und die konkrete Arbeitshilfen für ein Engagement deutscher Möbelhersteller in der Region enthält.

Der nordamerikanische Möbelmarkt soll Prognosen zufolge in den kommenden Jahren weiter wachsen, wie Studienautor Elmar Stumpf von der Unternehmensberatung Conneum sagte. Insbesondere im oberen Preissegment und im High-end-Bereich gebe es viel Potenzial für deutsche Anbieter. Möbel „Made in Germany“ genössen ein hohes Ansehen bei den amerikanischen Verbrauchern. „Zudem ist der moderne, minimalistische Einrichtungsstil, der deutsche Möbel auszeichnet, in Nordamerika immer stärker im Kommen“, berichtete Co-Autorin Veronika Miller von Modenus Media aus Pennsylvania.

Einen Überblick über die relevanten gesetzlichen Regeln und Normen für den Vertrieb deutscher Möbel auf dem amerikanischen Markt gaben die TÜV-Rheinland-Experten Stephan Pesch und Thomas Weigand. Das Kölner Unternehmen unterhält seit 2020 eine Prüfstelle für Möbel in Grand Rapids, Michigan.

Die Vereinigten Staaten stellen den wichtigsten Exportmarkt der deutschen Möbelindustrie außerhalb Europas dar. Im ersten Halbjahr 2022 wurden deutsche Möbel im Wert von 145 Millionen Euro in die USA exportiert und damit knapp 26 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie VDM-Außenhandelsexperte Alexander Oswald berichtete.

Zum zweiten Mal wird es im kommenden Jahr in Zusammenarbeit mit dem Branchenverband AMK einen offiziellen deutschen Gemeinschaftsstand auf der Fachmesse KBIS geben. Die vom 31. Januar bis 2. Februar 2023 in Las Vegas stattfindende KBIS – The Kitchen & Bath Industry Show – ist die größte nordamerikanische Branchenschau für Küche und Bad. „Die Teilnehmer von German Pavilions können auf den wichtigsten Branchenmessen weltweit zu günstigen Konditionen vielversprechende Kundenkontakte knüpfen“, sagte Oswald. Im kommenden Jahr sind weitere deutsche Gemeinschaftsstände in Schweden, China, Japan und den Vereinigten Arabischen Emiraten geplant, unter anderem erstmals auf der Orgatec Tokyo.

Der VDM-Arbeitskreis Export wurde im Jahr 2018 gegründet. Mit seiner Unterstützung wollen die Möbelverbände die Auslandsaktivitäten der Branche nachhaltig stärken. Als Schwerpunktmärkte gelten neben Nordamerika und China auch die skandinavischen Länder.