In den begrüßenden Worten des Gastgebers Robert Schmandt, kaufmännischer Geschäftsführer des etwa 150 Gesellschafter starken Einrichtungspartnerring VME mit Sitz in Bielefeld, stellte dieser ‚seinen‘ Verband den angereisten Gästen näher vor. Aktuell vollzieht sich bei VME die Umgestaltung vom klassischen Einkaufs- zu einem umfassenden Vermarktungsverband, was gewaltige Kraftanstrengungen erfordere.
Standardisierung der Datenkommunikation als Wettbewerbsvorteil
In den Fokus seiner Ausführungen rückte Schmandt den Aufbau von Katalogen, in die bei VME immerhin Daten von über 1.000 Lieferanten einfließen. Hier sei die Fachkompetenz und Unabhängigkeit des Daten Competence Centers e.V. (Herford) besonders wichtig und gefragt, als Handelshaus könne man immer auf Augenhöhe und konstruktiv mit der Branchenorganisation zusammenarbeiten.
Mit diesen kleinen Komplimenten stieg Dr. Plümer in seinen Geschäftsbericht ein. Als neue Mitarbeiterin des DCC stellte er den Teilnehmern Kerstin Richter vor. Neben der überaus erfolgreichen Entwicklung des DCC auf der Mitgliederseite konzentrierte sich Dr. Plümer maßgeblich auf die Logistikinitiative Zimlog unter dem Dach des DCC. Im Unterschied zu der inzwischen weit entwickelten Datenkommunikation zwischen Küche/Bad, Polster, Wohnen und Handel gebe es auf Seiten der Logistik noch umfangreiche „Baustellen“.
Danach berichtete beispielhaft Dietmar Weber (Iwofurn) von den Arbeitsfortschritten in den Arbeitsgruppen Logistik (unternehmensübergreifende Optimierung, Rampe, Touren- bzw. Netzwerksysteme) sowie zum Arbeitskreis EDI Logistik, dessen Ergebnisse noch in diesem Monat veröffentlicht werden sollen. Fixiert wurde beispielsweise, dass Anforderungen der Logistik an den Auftraggeber in der Nachricht „Transportauftrag IFTMIN“ sowie Rückmeldungen des Logistikers zur Beladungsreihenfolge in der Nachricht „Transportauftrag IFTSUM“ definiert werden.
Klassifizierung für Möbel erfolgreich abgeschlossen
Ein ganz anderes wichtiges Thema im Fachbeirat war der Austausch zur Klassifizierung. Wie Dr.Plümer zu berichten wusste, ist die initiale Befüllung für die aktuelle eCl@ss-Version 10.1 im Sachgebiet 50 für Möbel bis auf Merkmalsebene abgeschlossen. Hervorzuheben ist das Engagement von Stefan Wilms (Morphe*), dessen Arbeit auf der glänzenden Unterstützung durch die Mitgliedsunternehmen des DCC fußt.
Wilms übernahm dann auch TOP 3: die geplante Ausdehnung der Klassifizierung im SG 50 auf die Fachsortimente. Hier gibt es gleich mehrere Herausforderungen: 1. sei die Produktpalette in den Fachsortimenten unglaublich variantenreich und umfassend, 2. sind viele Hersteller im Markt aktiv, 3. sind die technischen Beschreibungen als Basis der Merkmalsbefüllung ausgesprochen „dünn“ gesät, 4. ist die Gliederungsstruktur bei Fachsortimenten nicht mit den klassischen Möbelsortimenten Küche, Polster, Wohnen/Schlafen sowie Büro kongruent und schließlich 5. sind sehr viele der Produkte für „Fachsortimente für Wohneinrichtung“ bereits in anderen Sachgebieten klassifiziert (Leuchten unter Elektro, Teppiche unter Textil usw.)
Allen Anwesenden wurde deutlich vor Augen geführt, welche Anstrengungen bei der Klassifikation der Fachsortimente im Möbelhandel notwendig sind. Jedoch besteht ebenso klar Konsens, dass die Klassifikation dieser Sortimente zwingend erforderlich ist und eine gemeinsame ‚Sprache‘, sprich Struktur, schnell gefunden werden müsse. Dr. Plümer mahnte an dieser Stelle an, dass die Lieferanten von Fachsortimenten auf eine Kostenbeteiligung am Projekt angesprochen werden müssen – die Aufwendungen beteiligter Dienstleister seien über die jetzigen Mitglieder des DCC allein nicht zu stemmen.
„Einer für alle“ – Multi-Herstellerkataloge als neue Option
In ihrem spannenden Bericht über die Arbeit in den DCC-Arbeitskreisen begann Kerstin Richter (DCC) mit dem AK Küche/Bad. Danach stand der AK Polster mit dem neuen Format 3.0 im Mittelpunkt. Erfreulich daran sind eine grundlegende Entschlackung bzw. Säuberung des Formats von nicht mehr genutzten Features sowie Korrekturen im XML-Schema. Als Neuerung wurde u.a. die Einbindung der eCl@ss-Klassifizierung eingeführt.
Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt ist die Neuentwicklung eines IDM-Multiherstellerformats – was besonders für jene Branchenakteure interessant ist, die mit mehreren Lieferanten zusammenarbeiten und am Markt jedoch als abgegrenzte, eigenständige Produktmarke präsent sind. Im Interesse eines einheitlichen Marktauftritts ist jedoch die Pflege und Außenkommunikation der öffentlich wahrnehmbaren Produktmarke sinnvoll und nötig – trotzdem müssen weiterhin die Bestellungen schnell und zielgerichtet genau dem „richtigen“ Kooperationspartner auf Lieferantenseite zugewiesen werden.