Die Umsetzung von ganzheitlichen Digitalisierungsstrategien ist eine große Herausforderung für die unterschiedlichen Player in der Möbelbranche. Unternehmen stehen heute vor der Aufgabe, sich Wissen bzgl. der Digitalisierung anzueignen und sich nach neuen Lösungswegen umzusehen, um langfristig konkurrenzfähig bleiben zu können.
Dabei bietet die Digitalisierung viele neue Ansätze für Wachstum und Effizienz, um neue Geschäfte voranzutreiben. Aber oft stehen gerade klein- und mittelständische Unternehmen vor der Herausforderung, eigene und Fremdsysteme miteinander zu verknüpfen. Die Anbindung an Warenwirtschaftssysteme (WWS) oder auch die Digitalisierung von Geschäftsprozessen sind Themenbereiche, die in der Branche immer wieder Fragezeichen aufwerfen.
Dirk Scharmer vom Handelsverband Möbel und Küchen (BVDM) ist überzeugt, dass der Grad der Digitalisierung über die Zukunfts- und Überlebensfähigkeit von Unternehmen entscheiden wird: „Wir beobachten ein rasantes Wachstum im Onlinegeschäft. Die Geschwindigkeit, mit der Fragestellungen gelöst werden, die Kunden bisher davon abgehalten haben, Möbel online zu kaufen, bedroht den unangepassten, statischen Handel auf der einen Seite – auf der anderen Seite eröffnet Digitalisierung auch Effizienzsprünge durch neue Absatzwege, liquiditätsneutrale Erweiterungen des Produktportfolios oder Kosteneinsparungen. Die Vorteile vieler effektiver und effizienter Instrumente bzw. Prozesse lassen sich erst mit Grundkenntnissen der Digitalisierung nutzen. Zudem werden zukünftige Hersteller-Händler-Beziehungen digitale Mindeststandards besitzen.“
Initiiert durch die Branchenverbände VDM (Verband der Deutschen Möbelindustrie), DCC (Daten Competence Center e.V.), BVDM (Handelsverband Möbel und Küchen) sowie ZGV e.V. (Der Mittelstandsverbund) und der IWOfurn GmbH wird wegen der Dringlichkeit und Komplexität der Digitalisierung nun eine Wissensplattform zum Thema „Digitalisierung“ geschaffen, welche allen Nutzern ab dem 9. Februar 2022 offensteht. Dreh- und Angelpunkt der Initiative ist die Website unter der URL www.moebeldigital.de, auf der das digitale Know-how in einer Art Branchen-Wikipedia gesammelt wird. Wer gern Beiträge zu der Content-Plattform beisteuern möchte, ist dazu eingeladen, Kontakt zu den Initiatoren aufzunehmen. Mehr zu den Voraussetzungen, wie Inhalte auf die Plattform kommen, gibt es auch in den Etikette-Regeln auf der Website nachzulesen.
Die Motivation für das Projekt liegt darin, in einem interdisziplinären Austausch und in einer kollaborativen Arbeitsweise das digitale Know-how zu verbessern und gemeinsam zu lernen – unter dem Motto: „von der Branche für die Branche“.
Die neue Branchenplattform bietet Profis genauso wie Neulingen praxisnahe Informationen zu digital gestützten Prozessen in der Einrichtungsbranche. Zu den unterschiedlichen Themenbereichen werden ebenfalls Leistungspakete vorgestellt, die in Kombination mit öffentlicher Förderprogrammen die Entwicklung, Umsetzung und den Ausbau der Digitalstrategie von Unternehmen konkret und praxisnah vorantreiben soll.
„Moebel Digit@l geht dabei über die Funktionen einer reinen Wissens- und Informationsplattform hinaus. Wir wollen zusätzlich etwa über Best Practices den kollaborativen Austausch unter den Marktteilnehmern fördern und den Digitalisierungspfad in der Branche Richtung Schnellstraße weiterentwickeln“, so Jan Kurth vom VDM.