„Auch wenn wir mit Blick auf den Küchen-affinen Kreis Herford leider leichte Umsatzeinbußen im Vergleich zu 2018 hinnehmen mussten, können wir 2019 dennoch von einer im Vorjahresvergleich insgesamt gestärkten Rolle der Möbelindustrie in Nordrhein-Westfalen und ganz besonders Ostwestfalen-Lippe sprechen“, so Jan Kurth, Geschäftsführer der Herforder Möbelverbände.
Auf Basis statistischer Auswertungen ist etwa jedes dritte Unternehmen der deutschen Möbelindustrie in Nordrhein-Westfalen ansässig und rund 31 % der in der Branche Beschäftigten arbeiten am Standort NRW. Bei annähernd gleicher Betriebsanzahl und gleichzeitig rückläufigen Beschäftigtenzahlen werden rund 7,5 Mrd. Euro (37,5 %) der mit 19,9 Mrd. Euro gesamten Umsätze der deutschen Möbelumsätze in Nordrhein-Westfalen generiert – im Vorjahresvergleich mit weiterhin wachsender Tendenz (+1 Prozent).
„Diese Verhältnisse zeigen sich am deutlichsten bei der deutschen Küchenmöbelindustrie“, bekräftigt Kurth und fährt fort: „Denn hier sind es 3,6 Mrd. Euro von deutschlandweit 5,1 Mrd. Euro Umsatz, die dieser Branchenzweig in Nordrhein-Westfalen generiert. Wertmäßig sind das etwa 71 % der deutschen Produktion!“
Die Küchenmöbelindustrie zeigt seit langem besondere Stärke in Ostwestfalen-Lippe. Aktuell werden 68,5 % der deutschen bzw. 96 % der nordrhein-westfälischen Umsätze des Branchenzweigs Küche in dieser Region erwirtschaftet. Dahinter stehen 26 Unternehmen mit rund 54 % der in der deutschen Küchenmöbelindustrie Beschäftigten (9.600 Arbeitnehmer zu 17.710 BRD gesamt).
Die höchste Konzentration zeigt sich im Kreis Herford, wo rund ein Drittel der Beschäftigten der deutschen Küchenmöbelindustrie in diesem Branchenzweig tätig sind und fast 30 % der Umsätze erarbeitet werden – ein Volumen, welches annähernd dem der gesamten deutschen Küchenmöbelindustrie außerhalb Ostwestfalen-Lippes entspricht.
„Diese Auswertungen unterstreichen die große Bedeutung der Möbel- und insbesondere der Küchenmöbelindustrie als strukturbestimmende Wirtschaftssegmente für Nordrhein-Westfalen und OWL“, betont Verbandsgeschäftsführer Jan Kurth. „Mit Blick auf den Corona-Lockdown ist es deshalb wichtig, den Möbelhandel schnell zu reaktivieren und die Grenzen für Möbelexporte zu öffnen. Nach unseren jüngsten Erhebungen leiden derzeit drei Viertel aller Unternehmen der Küchenmöbelindustrie unter dem fehlenden Auftragseingang aus dem Handel. Wir hoffen deshalb“, so Kurth weiter, „dass die jetzt beschlossene Lockerung des Lockdowns unseren Wirtschaftszweig Schritt für Schritt zurück in die Normalität führt.“