Der herbstliche Messemarathon der Möbelbranche gegen Ende September gehört zum ersten Pflichttermin aller geschäftlich dem Einrichten und Kulturgut ‚Möbel‘ Verbundenen. In der Region zwischen Osnabrück, Rietberg und Diepenau öffnen dann unzählige Haus- und Unternehmensmessen ihre Tore; überregionale Ausstellungszentren zeigen Präsentationen teils weit entfernt ansässiger Firmen.
Erster Besuch auf den ostwestfälisch-lippischen Möbelevents
NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin hat sein Herz seit langem für Möbel und Einrichten geöffnet und besucht beispielsweise die zentrale deutsche Branchenmesse im Januar beinahe ohne Unterbrechung. In diesem Jahr nun aber die Premiere in der „westfälischen Provinz“: Der Politiker war erstmals Gast in der dezentralen, facettenreichen Messelandschaft der Möbler und folgt einer Einladung der Branche aus dem Januar.
Die Bedeutung und Größe des sogenannten „Messeherbstes“ in Ostwestfalen-Lippe wird mitunter – völlig zu Unrecht – unterschätzt. Zusammen genommen stehen die Veranstaltungen der Branchenplayer auf Augenhöhe mit den Möbel-Leitmessen in Köln oder im italienischen Mailand. Auf einer Präsentationsfläche von gesamt 170.000 m² zeigen in rund einem Dutzend Messezentren, Marketingverbünden und Einzelpräsentationen an etwa 50 verschiedenen Standorten über 650 Aussteller ihre Neuheiten und erwarten Besucher aus ganz Europa.
Durchgehend gute Messestimmung und gefüllte Bücher
Dieser Marketingansatz dürfte weltweit einmalig sein. Die Stimmung und Einkaufslaune 2016 war – auch wettergeprägt – einzigartig gut, viele Aussteller verweisen auf zahlreiche Messeorder oder volle Bücher. Das gilt sowohl für den Binnenmarkt als auch die benachbarten Märkte in Europa; im Fall der Küchenmöbelindustrie zudem für deren Exportmärkte in aller Welt. Ergänzt werden muss, dass bedeutende Teile der deutschen Möbelindustrie unter wachsendem Wettbewerbsdruck stehen – die EU-Subventionspraxis für Polen steht dafür nur als ein Beispiel.
Bei seinem Besuch in Ostwestfalen-Lippe am Mittwoch dieser Woche zeigte sich Minister Duin rundum beeindruckt. Seine spannende Besuchstour führte ihn in alle drei Möbelsegmente: Zuerst zur 3C Holding GmbH in Rheda-Wiedenbrück – stellvertretend für das Polstermöbelsegment und die Ausstellergemeinschaft der „Möbelmeile“.
Danach ging es nach Verl zu den Nobilia-Werke J. Stickling GmbH & Co. KG, ein führendes Haus unter den deutschen Küchenherstellern und Mitglied im Marketingverbund „Küchenmeile A30“. Und abschließend ins Messezentrum der Messe Ostwestfalen GmbH in Bad Salzuflen, wo anlässlich der M.O.W. viele Firmen mit Möbeln für Wohnen, Schlafen, Jugend und nicht zuletzt Bad sich ihr Stelldichein geben.
Guter Saisonstart für die Möbler – trotz wachsender Marktvolatilität
An allen drei Standorten fanden ausführliche Führungen durch neue Produktwelten statt – im Gedankenaustausch mit den jeweiligen Geschäftsleitungen ging es öfter auch über Standortfragen, dem LEP und die wirtschaftliche Gesamtsituation. Vorbereitet hatten diese erste Begegnungsreise des Ministers in das pulsierende Herz der Möbelindustrie die Verbände der Holz- und Möbelindustrie Nordrhein-Westfalen e.V. (Herford) – zumeist der erste Ansprechpartner für die Düsseldorfer Landesregierung in Sachen ‚Möbel‘.