Der Mailänder Möbelevent ist in diesem Jahr ausstellerseitig ganz klar eine italienische Veranstaltung. Internationale Präsenzen bewegen sich selten im zweistelligen Bereich der Ausstellerzahl. So zeigen nur wenige Länder deutlich Flagge, neben Dänemark und Portugal ganz vorn dabei: Deutschland mit 30 Ausstellern. Neben süddeutschen Firmen mit Schwerpunkt Oberfranken fallen vor allem ostwestfälische Unternehmen ins Auge: Allein sechs Aussteller kommen unmittelbar aus dem Herzen der deutschen Möbelbranche.
Die Motivation der ausstellenden Unternehmen Cor (Rheda-Wiedenbrück), Finkeldei (Nieheim), Interlübke (Rheda-Wiedenbrück), JAB Anstoetz Furniture (Bielefeld), KFF (Lemgo) und Venjakob (Gütersloh) ist offensichtlich: In sogenannten schwierigen Zeiten Positionen halten und die sich bietenden Chancen im Export konsequent nutzen. Denn trotz schwachem italienischem Markt – Mailand ist und bleibt eine Veranstaltung, die mit Charme und Größe viele internationale Besucher anlockt. Und jene kommen stärker denn je aus den aufstrebenden asiatischen Märkten.
So ist die ausstellerseitige Präsenz aus Ostwestfalen „nur“ die Speerspitze der intensiven Exportbemühungen der deutschen Möbelindustrie. Mit den „typisch deutsch“ umschriebenen Alleinstellungsmerkmalen technischer Perfektion, geradlinigen Designs sowie Zuverlässigkeit bei Lieferung und Service werden Möbel aus Deutschland weltweit immer drängender nachgefragt. Dass die deutsche Industrie noch mit hohen Umwelt- und Arbeitsstandards punkten kann, ist oftmals ein zusätzliches Plus.
Mittel- und Langfristig lauten deshalb die unternehmerischen Ansätze: die Chancen sind weltweit optimal für deutsche Möbel, die Herausforderungen an Logistik, Vertrieb und gesicherte Rechtsrahmen sind zu meistern. Neben der EU bleiben Fern- und Nahost, Russland und die USA im Fokus. Unterstützung erhält die Möbelindustrie durch ihre Branchenverbände wie in Herford oder durch Interessensgemeinschaften wie den Furniture Club, Dortmund.