Sehr geehrte Damen und Herren,
ich darf Sie namens der Verbände der Holz- und Möbelindustrie Nordrhein-Westfalen e.V. in Herford herzlich zu diesem Pressegespräch begrüßen. Ich freue mich, dass Sie gekommen sind, verspreche Ihnen einen interessanten Gedankenaustausch und insbesondere die Bereitschaft von uns allen, zu allen erdenklichen Fragen Ihrerseits Stellung zu nehmen – gerade, weil ein offener Dialog mit der Presse eine wesentliche Voraussetzung für erfolgreiche Verbandsarbeit ist.
Nach dieser Vorbemerkung zur Sache selbst: Die Veränderungen, die wir Ihnen im Rahmen dieses Pressegesprächs vorstellen werden, haben zwei wesentliche Ursachen: Zunächst werde ich altersbedingt am 31.1.2020 in den Ruhestand gehen, sodass bereits aus diesem Grund eine personelle Neubesetzung der Geschäftsführungsfunktionen zwingend war, die ich bislang wahrgenommen habe.
Parallel dazu gab es eine umfangreiche Strukturdiskussion über strategische Perspektiven der beiden Spitzenverbände HDH und VDM, die nunmehr abgeschlossen ist. Wir haben gemeinsam diese zwei Anlässe dazu genutzt, Synergieeffekte für die Verbandslandschaft der Möbelindustrie zu erschließen, Doppelarbeit zu vermindern und das Serviceangebot für Mitgliedsunternehmen und Branche zu optimieren.
Letzteres war mir ein ganz besonderes Anliegen: Ich habe die Geschäftsführung der Verbände der Holz- und Möbelindustrie Nordrhein-Westfalen e.V. übernommen am 1. Oktober 1996. Damals hatten wir eine leistungsfähige Rechtsabteilung, die die Mitgliedsunternehmen optimal in tarif- und arbeitsrechtlichen Fragen betreut hat. Darüber hinaus gehende Branchenfragen spielten aber eine untergeordnete Rolle.
Ich habe in den letzten 23 Jahren den hoffentlich erfolgreichen Versuch unternommen, die Geschäftsstelle in Herford weiterzuentwickeln zu einem Zentrum serviceorientierter Dienstleistungen für Mitgliedsunternehmen. Dazu gehört das Thema Statistik mit einer Vielzahl auch von internen und höchst aktuellen statistischen Erhebungen. Ebenso gehört der Schwerpunkt Digitalisierung, die wir vor 20 Jahren durch Gründung des DCC initiiert haben – lange bevor das Wort „Digitalisierung“ zu so etwas wie dem „Wort des Jahrhunderts“ geworden ist.
Wir haben juristische Kompetenzen bei der Überprüfung von Einkaufsbedingungen des Handels aufgebaut, uns mit Fragen des Kartellrechts befasst und sind gerade zurzeit dabei, ein System von Compliance-Richtlinien für die Branche zu entwickeln und den Mitgliedsfirmen anzubieten. Dieses Serviceangebot wollten wir bei der anstehenden Strukturdiskussion nicht nur erhalten, sondern es stärken und zum Wohle von Branche und Mitgliedsunternehmen weiter steigern.
Wie soll das geschehen? Zum einen durch eine personelle Verzahnung von VDM und Herforder Verbänden sowie zum anderen durch eine bessere Koordinierung der Serviceleistungen der beteiligten Verbände. Personell hat dies mit den Kollegen Jan Kurth und Klemens Brand zu tun, die – mit klar abgegrenzten Aufgabenfeldern – in Zukunft für die verbandlichen Aktivitäten in Herford verantwortlich sein werden.
Klemens Brand wird als langjähriger Mitarbeiter in der juristischen Abteilung unseres Verbandes verantwortlich sein zu Fragen des Arbeitsrechts, des Tarifrechts, der AGB-Kontrolle und des Wettbewerbsrechts. Das soll bitte nicht dahingehend missverstanden werden, dass er das alles selbst machen soll. Zu Fragen der AGB-Kontrolle und des Wettbewerbsrechts wird z.B. demnächst ein neuer Mitarbeiter in Herford tätig sein. Herr Brand wird allerdings verantwortlicher Geschäftsführer für diese Aufgabenfelder sein. Er ist eine perfekte Besetzung, da er seit vielen Jahren in Fragen des Arbeits- und Tarifrechts tätig ist mit hoher Akzeptanz bei unseren Mitgliedsunternehmen – und gelegentlich zum Leidwesen der Gewerkschaften.
Jan Kurth wiederum wird verantwortlich sein für alle weiteren Verbandsthemen, das sind insbesondere möbelspezifische Fragen in der Region Ostwestfalen-Lippe. So wird er sich um Messefragen auch in der Region kümmern und ebenso die Zusammenarbeit mit regionalen Bildungseinrichtungen fördern. Dieser Punkt ist besonders wichtig, da wir inzwischen in der Holz- und Möbelindustrie Westfalen-Lippes den Fachkräftemangel akut zu spüren beginnen. Daher müssen wir eine Qualifizierungsoffensive starten. Mit einer privaten Bildungseinrichtung entwickeln wir zurzeit hierzu neue Angebote und bemühen uns zudem um Qualifizierungsmaßnahmen für ungelernte Arbeitskräfte.
Selbstverständlich wird eine weitere zentrale Aufgabe von Herrn Kurth die Kontaktpflege zu Vertretern der Kommunal-, Regional- und Landespolitik sein. Insofern bin ich sicher, dass Herr Kurth die sehr enge Vernetzung mit entsprechenden politischen Instanzen pflegen und im Interesse der Branche fördern wird. Schließlich gehören zu seinen Aufgabenfeldern alle nicht-juristischen Themen der Bundesfachverbände von Küche, Polster und Wohnen – insbesondere Fragen im Zusammenhang mit Statistik, Messethemen, Leitlinien und Leitfäden zu gesetzlichen Neuregelungen sowie der Öffentlichkeitsarbeit.
Abschließend und zusammenfassend gesagt, meine geehrten Damen und Herren: Ich bin mir sicher, dass wir mit diesen Maßnahmen im Interesse der Branche nicht nur neu, sondern besser aufgestellt sind, der Standort Herford nicht nur erhalten, sondern gestärkt wird und dass damit die Dienstleistungs- und Serviceangebote für all‘ unsere Mitgliedsunternehmen erweitert und optimiert werden!