Zwar geht Kurth davon aus, dass das Interesse der Verbraucher an den Themen Wohnen und Einrichten auch künftig hoch bleiben wird. „Es fehlt aber weiterhin eine Öffnungsperspektive für den Möbelhandel“, beklagt er. „Dabei haben wir der Politik eine Reihe von Vorschlägen für eine abgesicherte Öffnung unterbreitet.“ Der Blick auf die kommenden Monate sei von starker Unsicherheit geprägt, die derzeitige Auftragslage sei schwach und die Lieferketten drohten zu reißen. Über den weiteren Geschäftsverlauf entscheide der Zeitpunkt der Wiederöffnung des Einzelhandels.
Im vergangenen Jahr erwies sich der heimische Markt für die Branche als deutlich stabiler als der Export, wie die Erhebungen des Statistischen Bundesamts zeigen. Während die Inlandsumsätze der deutschen Möbelhersteller lediglich um 1,6 Prozent sanken, gaben die Auslandsumsätze um 7,9 Prozent nach. Die branchenweite Exportquote belief sich auf 31,2 Prozent nach 32,7 Prozent im Vorjahr.
Von den einzelnen Sparten entwickelte sich die Küchenmöbelindustrie mit einer Umsatzsteigerung von 4,5 Prozent am besten. Auch die Polstermöbelproduzenten konnten das Jahr 2020 mit einem Zuwachs abschließen (plus 1,9 Prozent). In den übrigen Sparten war die Nachfrage rückläufig. Die Hersteller von Büro- und Ladenmöbeln setzten 9,1 Prozent weniger um. Bei den sonstigen Möbeln, zu denen unter anderem auch die Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbel gezählt werden, wurde ein Umsatzrückgang von 7 Prozent verbucht. Bei Matratzen gab es ein Minus von 3,5 Prozent.
Die deutsche Möbelindustrie beschäftigte im Durchschnitt des vergangenen Jahres 82.554 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 468 Betrieben.