Die gute wirtschaftliche Entwicklung des Branchenzweiges Küche bot für Waldenmaier eine Steilvorlage für seine einführenden Worte. Dass die mit relativ wenig Aufwand verbundene Auftragserfassung des Verbands prognostisch den Analysen seitens der GfK zur Wirtschaftsentwicklung weit überlegen war, stellte noch ein zusätzliches „Schmankerl“ zugunsten der außerordentlich guten Stimmungslage auf der Jahrestagung dar.
Küchen machen stolz
Entscheidend für die Küchenmöbelindustrie sei, so der breite Konsens der vertretenen Unternehmer, dass Küchen unverändert sehr begehrenswerte Investitionsgüter für Endgebraucher und inzwischen echte „Vorzeige-Räume“ in der Wohnung geworden seien. Das stabile Wachstum im Inland sowie die deutlich wiedererstarkenden Exportmärkte wie Holland oder Großbritannien geben gute Impulse für eine weitere, solide Entwicklung, so Waldenmaier.
VdDK-Hauptgeschäftsführer Dr. Lucas Heumann berichtete anschließend über die Aktivitäten von Branchenzweig, Verband und Geschäftsstelle im zurückliegenden Rechenschaftszeitraum. Neben vielen positiven Signalen wie zur wirtschaftlichen Lage, zur Messekoordination und -beteiligung im In- und Ausland sowie zur Etablierung des neuen Berufsbildes „Maschinen- und Anlagenführer“ in der Holzindustrie gaben zwei Nachrichten zu denken und sorgten für Diskussion: erstens der Rückgang der Konsumentenausgaben für Möbel und Haushalt sowie zweitens die absolute Höhe dieser Ausgaben, die nach den Wirtschafts- und Finanzkrisen der jüngsten Vergangenheit noch immer unter denjenigen des Jahres 2005 lägen.
VdDK-Vorstand und erweiterter Beisitzerkreis einstimmig gewählt
Dr. Olaf Plümer, Geschäftsführer DCC, Andreas Ruf, Verantwortlicher bei den Verbänden für Logistik und Qualitätssicherung, und HDH-Bereichsleiter für Technik und Normung Georg Lange informierten danach die Vertreter der Küchenmöbelindustrie zu einzelnen relevanten Fachthemen für die Branche. Haushaltabschluss 2014 und -planung 2015 für den VdDK wurden von den Anwesenden einstimmig gebilligt.
Highlight dieser Mitgliederversammlung waren die turnusmäßig anstehenden Wahlen zum Vorstand. Bereitschaft zur weiteren Übernahme der Verantwortung hatten alle bisherigen Mandatsträger erklärt, sodass mit einhelligem Votum der neue Vorstand gebildet wird von Stefan Waldenmaier (Vorsitzender) sowie Dr. Dr. Günter Scheipermeier und Max Müller als Stellvertreter.
Beisitzer sind weiterhin Delf Baumann, Heinz-Erwin Ellersiek, Dirk Krupka, Johannes la Cour, Jörg Loew und Markus Schüller. Heinz-Jürgen Meyer (Rabe & Meyer Küchen) und Edwin Scheer (Brigitte-Küchen) sind erstmals Beisitzer des VdDK. Als Rechnungsprüfer wurden Dr. Kerstin Hofmeister und Thorsten Gößling bestätigt.
Gerald Böse: Mit Koelnmesse 3.0 unter die Top-ten der Welt
Als „Star des Abends“ beim anschließenden Get-together in der neuen ‚Kupferbar‘ des Marta-Cafe’s wusste schließlich Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Kölnmesse, die aufmerksam zuhörenden Unternehmer für seinen Masterplan „Koelnmesse 3.0“ zu begeistern. Unter den Herausforderungen nach maximaler Effizienz, der Digitalisierung und der Eventisierung nimmt die Messegesellschaft 600 Mio. Euro in die Hand, um bis 2030 die Aussage „Die Citymesse in Europa“ mit Leben zu erfüllen.
Der selbstgestellte Anspruch ist hoch: Versteht man sich derzeit als „Nummer 1“ der internationalen Messeplätze zu Wohnen und Einrichten soll diese Position bis Ende des Planungszeitraums auf die Zugehörigkeit unter den Top-Ten aller Messeplätze weltweit ausgebaut werden – und dies vor dem Eindruck nahezu explosionsartig aus dem Boden schießender, moderner Ausstellungszentren in Asien, speziell in chinesischen Mega-Cities.
Messe-Quartier wird städtebauliches Highlight von Köln
Böse konzentrierte sich vor allem auf die erste Bau- und Sanierungsphase von 2015 bis 2020. Unter vertretbaren Belastungen für die Aussteller, um deren Verständnis er erfolgreich warb, beginnt das Upgrade der Kölnmesse mit dem Neubau der Halle 1+, dem Confex-Zentrum sowie der Rekonstruktion des „Terminals“ in der Ost- und Westachse des Geländes mit der Aufwertung des Eingangs Süd und dem Bau neuer Parkhäuser.
Langfristig flankiert werden diese Maßnahmen bis Investitionsabschluss durch eine signifikante Aufwertung des gesamten städtischen Umfelds rund um das Messegelände. Dafür stehen die ‚Messecity Süd‘ – also das Gelände zwischen Bahnhof Deutz und Messe-Eingang Süd – sowie rheinabwärts ab Messewache Nord die Umgestaltung der alten Industriebebauung zum ‚Euroforum Nord‘ in Planung. Bliebe nur ein mutmaßlicher Unsicherheitsfaktor: Was kann, was will die Deutsche Bahn, um den Deutzer Bahnhof zu einem internationalen Messe-Verkehrsknoten zu entwickeln. Das wusste selbst der Kölnmesse-Chef derzeit nicht verlässlich zu beantworten.